Bericht: Nußdorfer AC
31 Boote hatten sich für den 15. Nußdorfer Attersee Cup am 23.07.2016 eingefunden. Sehr erfreulich! 9 Speed und Sportboote sowie 4 White Sail Teilnehmer. Der Rest verteilte sich auf die Gruppen A/B/C. Leider gab es eine relativ große Anzahl von kurzfristigen Nachmeldungen, welche erst in die Meldeliste einzutragen waren und dadurch die Organisatoren und den Wettfahrtleiter (betreffend möglicher Einhaltung der geplanten ersten Startzeit 11:30) ins Schwitzen brachten.
Der in den Morgenstunden mit Schaumkronen wehende Südwind ist bis zum Briefing um 10:00h fast zusammengebrochen, so gab es um 11:30 Uhr „Startverschiebung. Alle warteten auf Wind aus Ost.
Um ca. 14:00h war ein erster Windstrich von Seewalchen kommend am Wasser ersichtlich. Das Startboot ist mit der Flagge „L“ und akustischen Signal zu Seemitte im Bereich Nußdorfer Strandbad gefahren und der Windmesser hat dort ca. 3,5 bis 5,2 Ktn. angezeigt. Mit der Option die Wettfahrt nach einem oder zwei Staberl mit der Flagge „S“ bei der Lee-Tonne abzukürzen erfolgte um 14:50h ein einwandfreier Start bei 4,5 kn.
Leider hat ein Tipp- bzw. Kopierfehler in den ergänzenden Segelanweisungen zum Abbruch ohne Wertung der Wettfahrt geführt. Für einen Start der geplanten zweiten Wettfahrt war der Wind nicht mehr ausreichend.
Einige Bilder gibt es unter: https://www.dropbox.com/sh/iq7e2pzd8gctta2/AACmDz5bhqNsfSpqUwuDhyNha?dl=0
Der Start bei weniger als 5 kn Wind im Mittel hat zu Diskussionen geführt. Der Abbruch der Wettfahrt, nachdem schon Boote im Ziel waren zu heftigen Auseinandersetzungen. Ewald Purwitzer, der Wettfahrtleiter des Nussdorfer Attersee Cups hat sich mit folgendem Mail (das hier auszugsweise wiedergegeben wird) entschuldigt:
Die vom Attersee Team beschlossenen 5 Knoten Regel – nicht beachtet!
Der Windmesser zeigte 3,5 bis 5,2 Knoten. Es wurde die Bahn gelegt und um 14:50h bei 4,5 Knoten gestartet.
Überlegung vom WFL war nach 2 up and down mit der Flagge „S“ zu verkürzen. Der Wind wechselte zwischen 2,5 bis 4,8 Knoten und sank nie über einen Zeitraum von 10 Minuten unter 2,5 Knoten. Daher die Entscheidung die Wettfahrt ohne Verkürzung fertig zu segeln.
Wegen eines Kopierfehlers aus den ergänzenden Segelanweisungen einer anderen Veranstaltung wurde Kurs 1 mit Tafel 2 und Kurs 2 mit Tafel 3 angezeigt. Dies führte zur Verwirrung:
Um den 4 White Sail Teilnehmern auch eine längere Segelzeit zu ermöglichen, wurde beim Briefing darauf hingewiesen, dass Kurs 2 für die beiden Wettfahrten abzusegeln sind. Am Startschiff war die „Tafel 2“ ausgehängt, welche in den ergänzenden Segelanweisungen durch den Tipp- / Kopierfehler aber der Kurs 1 war!
Fast alle Segler sind die gewollten 3 up and down sowie White Sail 2 up and down Runden gesegelt. Bevor die „blaue Flagge“ gesetzt war kommt ein „White Sail Boot“ auf die ausgelegte Ziellinie und teilt mit, dass es nach den vorliegenden ergänzenden Segelanweisungen und der am Startboot ausgehängten „Tafel 2“ den Kurs 1 gefahren und daher
im Ziel ist. Der Tornado kommt nach 3 Ringerl und gesetzter „blauen Flagge“ in der von der WFL irrtümlichen Annahme regulär ins Ziel. Unmittelbar im Anschluss kommt ein Boot mit Spi nach nur 2 Runden durch Ziel und verweist auf die Segelanweisungen in Verbindung mit der am Startboot gezeigten „Tafel 2“.Als dann noch ein Boot über die Ziellinie fährt und sich ebenfalls auf die Segelanweisung und „Tafel 2“ beruft wurde abgebrochen und keine Wertung erstellt.
Der sportliche Leiter des Attersee Cups (Gert Schmidleitner) hat dazu folgende Anmerkung:
Danke dem WSCW für die vorbildlich organisierte Veranstaltung. Dass es heuer 31 Boote am Start gab, nachdem im Vorjahr die Veranstaltung wegen Teilnehmermangel abgesagt werden musste, ist ein Zeichen für die Qualität, und ich hoffe, dass dieser Trend fortgesetzt werden kann.
Was die Wettfahrtleitung betrifft, möchte ich anmerken: „Wer ohne Fehler, der werfe den ersten Stein!“, oder anders gesagt, wir sind alle Menschen. Es sollte natürlich nicht, aber es kann passieren, dass man bei den Segelanweisungen einen kleinen Fehler einbaut, der sich dann doch als größer herausstellt als angenommen. Wie auch immer: Allen kann man es nur sehr selten Recht machen!
Hätte Ewald nicht dem Druck der Segler (und seinem eigenen) nachgegeben, unbedingt eine Wettfahrt segeln zu wollen, sondern sich an die Vorgaben des Attersee Cups gehalten, unter 5 Knoten Wind nicht zu starten, einen Kurs wie vorgegeben zu segeln (2 Runden für alle, 1 Runde für White Sail), dann wäre das alles vermeidbar gewesen.
Ewald, und alle anderen Wettfahrtleiter werden aus den Erfahrungen lernen, und der gleiche Fehler wird voraussichtlich nicht mehr passieren.
Alle Segler möchte ich anhalten etwas früher zu melden. Auch das Lesen der ergänzenden Segelanweisung kann nicht schaden …